... ein Projekt der Stadt Rodgau und den Rodgauer Heimat- und Geschichtsvereinen
Die hessische Stadt Rodgau liegt südöstlich von Frankfurt am Main in der Rhein-Main-Ebene und ist die einwohnerstärkste Kommune des Landkreises Offenbach. Sie entstand 1979 aus der Großgemeinde Rodgau, die 1977 im Rahmen der Gebietsreform in Hessen durch den Zusammenschluss von fünf bis dahin selbstständigen Gemeinden gebildet wurde.
Die Geschichte der heutigen fünf Stadtteile reicht bis ins 8. Jahrhundert zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wird eine Gemarkung „Raodora“ bereits 786, als ein dort bestehendes Frauenkloster, später auch “Rotaha” genannt, dem Kloster Lorsch vermacht und dies im Codex Laureshamensis, dem Lorscher Codex, festgehalten wurde. Der Name könnte auf die „Siedlung auf einer gerodeten Aue“ zurückgehen, ebenso aber auch darauf, dass die den Ort durchfließende Rodau, die bei Urberach im Rotliegenden entspringt, sich früher bei Hochwasser rot färbte. Wo genau das Kloster lag, ist bis heute nicht bekannt. Funde im südlichen Rodgau belegen allerdings, dass die Gegend bereits lange Zeit vor Christi Geburt Siedlungsraum war.
Im Mittelalter gehörten die umliegenden Wälder zum Wildbann Dreieich und „der Rodgau“ ebenso wie der Kinziggau und der Bachgau zum Maingau. Weiskirchen, Hainhausen, Jügesheim, Dudenhofen und Nieder-Roden mit Rollwald bilden ein 15 Kilometer langes Siedlungsband entlang dem Flüsschen Rodau. Sieben Mühlen nutzten einst die Wasserkraft der Rodau, drei davon bestehen noch als Bauten und sind Stationen der „Rodgauer Geschichtspfade“.
Insgesamt 41 solcher Stationen, allesamt erklärend beschildert, legen beredte Zeugnisse über die wechselvolle Geschichte unserer Heimat ab. Der lange Weg durch Rodgaus Vergangenheit gliedert sich, den Stadtteilen entsprechend, in fünf selbstständige Bereiche. Die Stationen eines jeden sind durchnummeriert und durch die Angaben in diesem Faltblatt leicht aufzufinden. Die Bilder hier zeigen zur besseren Orientierung die aktuellen und nicht die historischen Ansichten, die den Erklärungstafeln vorbehalten sind. Miteinander sind die 41 Stationen durch bequem mit dem Rad zu befahrende Wege und Straßen verbunden. Auch die S-Bahn (Linie S1), die unsere Stadt mit Offenbach, Frankfurt und Wiesbaden direkt verbindet, bietet sich mit ihren sechs Rodgauer Haltepunkten als idealer Zubringer an.