Onkel Wilhelm hatte in die "Krone" der Familie Jäger eingeheiratet. Er betrieb eine Metzgerei, die Gaststätte, einen Kohlenhandel und etwas Landwirtschaft.
Es waren 5 - 6 Kühe im Stall, Schweine, Hühner und zwei Pferde kamen dazu. Eine Deutsche Dogge und ein Riesen-Schnauzer rundeten den Haustierbestand ab. An eine Katze kann ich mich nicht erinnern, aber in welchem landwirtschaftlichen Betrieb gab es keine? Schon alleine wegen der Mäuse.
Dann war da noch ein großer Lanz-Bulldog. Ein Ungetüm, das erst mit Spiritus vorgeheizt wurde. Dann wurde das Lenkrad abgenommen, auf das Schwungrad aufgesetzt und mit vorsichtiger aber schwungvoller Drehung der Dieselmotor gestartet. Jedes Mal ein Abenteuer! Mit ihm wurde dann in den Hafen nach Aschaffenburg gefahren, um dort Kohlen für den Verkauf zu holen.
Mit dem Pferdefuhrwerk ging’s auf die Felder oder auch einmal nach Seligenstadt, um in der Glaabs-Brauerei ausgelaugtes Malz als Futter für die Kühe zu holen. Das Malz dampfte auf dem Wagen und roch so süßlich.
Gerne schaute ich beim Schlachten zu und war ganz glücklich, wenn es ein Stückchen Fleischwurst gab. Eine Delikatesse! Die Hunde waren unsere Spielgenossen. Dem Schnauzer hatten wir beigebracht, eine Leiter, die auf das Dach des Hühnerstalles führte, hochzuklettern. Er tat dies gerne. Weniger Glück hatten wir mit der Deutschen Dogge. Die war einfach zu schwer und zu unbeholfen. Daher war er immer ganz unglücklich, wenn wir auf dem flachen Dach herumturnten und er im Hof stand.